Rheostat
Freiberger Strasse 75 , Dresden
https://www.gedenkplaetze.info/touren/wirtschaft-fuer-den-krieg-enteignung-ausbeutung-und-zwang/1
Das Unternehmen RHEOSTAT und die Familie Kussy An der Großenhainer Straße 130/132 befand sich das Fabrikgelände der Firma RHEOSTAT. Das Gelände wurde nach dem ersten Weltkrieg durch Edmund Kussy für sein Unternehmen gekauft. Im vorderen Bereich stand das Verwaltungsgebäude, im hinteren Bereich befanden sich die Produktionsstätten.
Edmund Kussy, der Unternehmensgründer, war ein böhmischer Kaufmann jüdischer Herkunft und kurz zuvor aus Pilsen nach Dresden gezogen. Er gründete die Firma ursprünglich gemeinsam mit den Brüdern Cruse einige Jahre vor dem ersten Weltkrieg, aber bereits nach wenigen Jahren trennten sich die Wege der Unternehmer und RHEOSTAT war künftig ein selbstständiges Familienunternehmen, das elektrische Schaltgeräte und Wiederstände herstellte.
Die Firma RHEOSTAT war ein gut laufendes Unternehmen. Schaltgeräte wurden gebraucht, im Maschinenbau, vor allem für die boomende Fahrzeugproduktion. Die Wirtschaftskrise der späten 20er Jahre und frühen 30er Jahre überstand das Unternehmen ohne größere Einbußen.
Es florierte so sehr, dass es mit seinen über 600 Angestellten Mitte der 30er Jahre zu den größeren mittelständigen Firmen in Dresden gehörte. Nach dem Tod des Firmengründers Edmund übernahmen seine beiden Söhne, Victor und Werner Kussy das Unternehmen. Der deutlich ältere Victor war Jurist und verstand es, alle rechtlichen und Verwaltungsangelegenheiten zu erledigen.
Den jüngeren Werner Kussy hatte der Vater überzeugt, Elektroingenieur zu werden. Zahlreiche spätere Patente zeugten von seiner Kreativität und seinem Erfindergeist.