Hofjuwelier Elimeyer
Moritz Elimeyer ist erstmals 1836 im Dresdner Adressbuch als königlicher Hofjuwelier verzeichnet. Er bewarb sich um diesen Titel nach dem Tod des Juweliers Ignaz Conrad Plödterl und konnte diesen – trotz der Proteste der anderen Handwerksmeister, einem Juden diesen Titel zu geben – nach königlichem Dekret erhalten. Da Elimeyer allerdings selbst keinen Meisterbrief hatte, der damals Juden noch verwehrt blieb, musste er stets einen von der Innung geprüften Handwerksmeister als Werksführer einstellen. Einer von Ihnen der Dresdner Goldschmied Eckert.
Elimeyer wohnte anfangs am Jüdenhof im Haus 384.[2] 1837 zog er in das Haus 379 in die große Frauengasse,[3] der späteren Hausnummer 18, wo auch sein Bruder Philipp wohnte. 1840 zog er zurück in den Jüdenhof in die dortige Hausnummer 1.[4] Im gleichen Jahr wurde der reich verzierte Ladenvorbau des Hofjuweliergeschäfts, der von Gottfried Semper entworfen wurde, fertig gestellt. Ab 1842, bis zu seinem Lebensende wohnte Elimeyer dann in der Hausnummer 2 am Jüdenhof, direkt am Johanneum am Neumarkt in Dresden, nur wenige Schritte von der dortigen Frauenkirche entfernt,[5] sein Geschäft befand sich aber weiterhin in der Hausnummer 1.[6]
Ab 1847 ist Elimeyer als königlich-sächsischer Hofjuwelier, Hofjuwelier der Königin von England sowie herzoglich-Sachsen-Coburg-Gothaischer Hofjuwelier im Adressbuch verzeichnet.[7] Er blieb Hoflieferant an allen drei Fürstenhöfen bis zu seinem Tod. Berühmt war Elimeyer vor allem für seine Silberarbeiten aus meist 800er Silber, von kostbaren Einzelstücken bis zu mehrteiligen Silbersets. Außerdem fertigte er auch hochwertige Orden an, z.B. den königlich-sächsischen Albrechtsorden mit Brillanten oder den königlich-sächsischen Militär-St.-Heinrichs-Orden mit Brillanten. Im Schloss Pillnitz ist ein mehrarmiger vergoldeter Kerzenständer, ein sogenannter Kandelaber von der Hofjuwelier Elimeyer ausgestellt. 1871, im Jahr in dem er verstarb, ist er auch als Prokurist des Bank-, Wechsel- und Kommissionsgeschäfts Philipp Elimeyer verzeichnet, das nach dem Tod seines Bruders an dessen Schwiegersohn Carl Mankiewicz ging.[8]
Moritz Elimeyer war Mitglied der Jüdischen Gemeinde und unterstützte als beratender Kommissar den Bau der neuen Synagoge von Gottfried Semper. Außerdem war Elimeyer Vorsteher des Kranken-Unterstützung-Institutes und Verwaltungsvorsteher des Dresdner Mendelssohn-Vereins. Er stiftete in seinem Testament 20.000 Reichstaler, von deren Zinsen jährlich vier Waisenkinder aufgezogen wurden. Elimeyer wurde auf dem Alten Jüdischen Friedhof beerdigt.